Der Strauß

Der Strauß

Der Afrikanische Strauß, auch Vogelstrauß genannt, ist der größte lebende Vogel der Welt und lebt schon sehr lange auf der Erde, zudem ist er völlig flugunfähig und gehört zu der Gattung der Laufvögel.

Entstanden ist er vor ca. 55 Millionen Jahren in Asien, Ausgrabungen bestätigen, das er dann vor rund 2,5 Millionen Jahren weiter nach Westeuropa und schließlich nach Afrika wanderte. Heute lebt der Strauß in den Savannengebieten von Ost und Südafrika.

Im laufe der Zeit haben sich drei Gattungen des Straußes herausgebildet:

  • der Rothalsstrauß: Lebt überwiegend in freier Wildbahn
  • der Schwarzhalsstrauß: Er ist der kleinste der drei Rassen
  • der Blauhalsstrauß: Wird hauptsächlich auf Farmen gehalten

Strauße sind sehr anpassungsfähig und können praktisch in fast allen Klimazonen der Erde leben. Temperaturen von +40 Grad und -20 °C sind für sie kein Problem!

Der Mensch hat den Strauß wegen seiner Federn, seines Fleisches und des Leders in vielen Regionen ausgerottet.

Die männlichen Strauße werden Hähne genannt und haben ein schwarzes Gefieder, zudem sind sie sehr eindrucksvoll und imposant durch ihre Größe von bis zu 2,80 Meter und einen Gewicht von bis zu 150 KG.

Die weiblichen Hennen sind etwas kleiner, sie werden ca. 2,20 Meter groß und bringen um die 120 kg auf die Waage. Das Gefieder der Weibchen ist in einem bräunlichen bis grauen Farbton. Diese Farbaufteilung kommt nicht von ungefähr, Nachts brütet der Hahn die Eier aus und tagsüber die Hennen, durch sein schwarzes Federkleid ist der Hahn in der Dunkelheit bestens getarnt.

Der Strauß ist ein Fluchttier, genauer genommen wird er auch als Nestflüchter bezeichnet, droht Gefahr oder erschrecken sich die Tiere, laufen sie mit ihren langen Beinen schnell davon, dabei können sie eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 70 km/h erreichen! Strauße sind sehr ausdauernde und gute Läufer, sie können eine Geschwindigkeit von 50 km/h eine halbe Stunde am Stück halten. Droht allerdings Gefahr und die Tiere, besonders die Hähne fühlen sich bedroht und Weglaufen scheint nicht Sinnvoll zu sein, kann der Strauß mit seinen extrem starken Beinen und seiner scharfen langen Kralle an seinem Zeh stark nach vorne treten, dabei kann er seinen Gegner lebensgefährlich verletzen. Ein ausgewachsener Hahn kann sogar einen Löwen töten. Strauße sind also keine Kuscheltiere und sind auf keinen Fall zu unterschätzen.

Gerade in der Balz, so wird die Zeit der Fortpflanzung und Eiablage genannt, sie ist von März bis September, verfärben sich bei den Hähnen die Vorderseite der Beine und ihre Schnäbel rot, in dieser Zeit sind die männlichen Tiere besonders mit Vorsicht zu genießen, sie verteidigen ihre Weibchen und ihr Revier wenn sie sich bedroht fühlen sehr stark.

Die Flügel dienen dem Laufvogel nur bei der Balz oder zum Gleichgewicht halten beim schnellen Laufen. Zum Fliegen ist dieser Vogel eindeutig zu schwer.

Strauße sind nicht gerade sehr intelligent, ihr Gehirn wiegt nur ca. 40g, das ist nicht sehr viel. Zudem ist ihr Auge größer als ihr Gehirn. Sie haben im Prinzip nur drei Dinge im Kopf, Futteraufnahme, Fortpflanzung und die Verteidigung ihres Reviers gegen Feinde. Dafür hat der Strauß extrem gute und große Augen! Mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern haben sie die größten Augen aller Landwirbeltiere. Er kann bei Tageslicht bis zu 3 km weit gucken und Feinde schon aus weiter Entfernung erkennen.

Eine Henne legt ca. 50 bis 60 Eier im Jahr, ein Straußenei ist ungefähr 15 cm groß und wiegt unterschiedlich je nach Tier bis zu 2 kg. Die meisten Eier wiegen im Schnitt zwischen 1,4 kg und 1,8 kg. Ihre Schale ist bis zu 3 mm dick, das klingt jetzt nicht sehr viel, ist es aber. Sie ist so stark, das sich auf ein rohes Ei ein erwachsener Mensch stellen kann, ohne dass das Ei zerbricht!

In einem Straußenei ist je nach Größe ungefähr die Eimasse von 25 bis 30 Hühnereinern enthalten.

Die kleinen Küken sind nach ihrem Schlüpfen aus dem Ei durch eine fleckenartige Farbe aus Brauntönen am Hals sehr gut getarnt. Auf dem Rücken sehen sie mit ihren kleinen flauschigen Federn wie Igel aus. Straußenküken wachsen rasant schnell und können pro Woche 10 cm Rückenhöhe zulegen, das ist auch wichtig, weil als kleine Küken sind sie noch leichte Beute für ihre Feinde, das ändert sich aber schnell mit ihrer Körpergröße.

Strauße sind von Natur aus Pflanzenfresser und gelten als guter Verwerter von Rohfaser. Zu ihrer Nahrung gehören Samen, Gräser, Kräuter aber auch ab und zu mal kleine Insekten, die werden aber eher aus versehen und aus Neugierde mit aufgepickt.

Der stark ausgeprägte Pick-Instinkt der Tiere wird durch ihre große Neugierde nur noch verstärkt. Da sie keine Zähne haben um ihre Nahrung zu zerkleinern, Picken sie kleine passende Steine mit auf, mit Hilfe der Steine zermahlen sie in ihrem Muskelmagen ihre Nahrung. Ein ausgewachsener Strauß hat immer bis zu zwei kg Steine in seinem Magen! Ein Tier mit einem Magen voller Nahrung aber ohne Steine verhungert.

Grundsätzlich leben Strauße in Gruppen bestehend aus einem Hahn und mehreren Hennen, sie sind Herdentiere, deshalb halten wir unsere Tiere auch artgerecht in einzelnen Gehegen wo jeder von unseren Hähnen mit bis zu fünf Hennen auf großen Wiesen genügend Platz hat.

Ein Strauß ist am Tag bis zu 10 Stunden damit beschäftigt langsam mit dem Kopf dicht übern Boden nach Nahrung zu suchen und seinem Pick-Instinkt nach zu gehen, des weiteren stehen noch Körper bzw. Federpflege und bei sonnigem Wetter ausgiebige Sandbäder auf der Tagesordnung.

Wenn ihr mehr über diese Tiere erfahren wollt, oder euch mal unsere Afrikanischen Blauhalsstrauße von ganz nah angucken möchtet, meldet euch gerne für eine Führung bei uns